Gedenkaktion zum Weltflüchtlingstag 2023
Aktion „Beim Namen nennen“ – über 51.000 Opfer der Festung Europa
Am Wochenende des UN-Weltflüchtlingstages wollen wir zum zweiten Mal der Menschen gedenken, die bei dem Versuch nach Europa zu flüchten, umgekommen sind.
Es ist ein stilles Drama, das seit Jahren auf den Meeren und an den Grenzen Europas geschieht und das es nur gelegentlich in die Medien schafft. Seit 1993 sind über 51.000 Menschen an den Grenzen Europas gestorben aufgrund einer immer härteren Politik der Länder Europas, die verhindert, dass diese Menschen legal in Europa einreisen können, um hier ein Asylgesuch zu stellen. Sie müssen vor lebensgefährlichen Situationen fliehen
und setzen ihr Leben aufs Spiel. Sie verharren in unwürdigen Flüchtlingslagern ohne angemessene Versorgung oder das Wissen, ob, wann und wie es weitergeht. Die meisten Menschen sind im Mittelmeer ertrunken. Andere wurden an Grenzübergängen erschossen, sind erfroren oder geschwächt gestorben.
Ihre Schicksale werden seit 1993 auf der „UNITEDlistofrefugeedeaths“ dokumentiert.
Männer, Frauen, Jugendliche, Kinder, Babys.
Das ist und bleibt ein Skandal und traurig.
Wir – das Organisations-Team der Aktion – sind darüber entsetzt und fordern sichere Fluchtwege!
Wir gedenken der Opfer und protestieren gegen diese unhaltbare Situation.
Herzliche Einladung, am Wochenende vorbeizuschauen. Jeweils zur vollen Stunde gibt es 10 Minuten einen künstlerischen Beitrag. Dann folgen 2 x 25 Minuten in denen die Namen und Ereignisse von unterschiedlichen Menschen gelesen werden.
So kann man mitmachen:
Namen schreiben
Wir schreiben die Namen aller Verstorbenen auf Stoffstreifen und hängen sie an Bauzäune vor der Passionskirche und in die Kirche hinein. Einige Namen haben wir im vergangenen Jahr schon geschrieben, aber es sind noch viele weitere, die noch fehlen.Das Schreiben der Namen ist auch während der Aktionstage möglich.
Namen lesen
Wir lesen in halbstündigen Abschnitten die Namen der Verstorbenen vor und nennen die Umstände ihres Todes. Immer zur vollen Stunde gibt es Musik, Worte, Stille und anderes.
Mitveranstaltende
Die Aktion ist gemeinschaftlich organisiert von der Evangelische Kirchengemeinde vor dem Halleschen Tor, der Evangelischen Kirchengemeinde Kreuzberg und Asyl in der Kirche Berlin-Brandenburg e.V. / Sie findet statt in Basel, Berlin, Bern, Braunschweig, Chur, Dortmund, Essen, Frankfurt, Genf, Kehl, Lausanne, Luzern, Lörrach, Neuchâtel, Offenburg, St. Gallen, Thun, Zürich in Kooperation mit UNITED for Intercultural
Action http://unitedagainstrefugeedeaths.eu
Schirmherrschaft von „Beim Namen nennen“ in Deutschland hat die Ratsvorsitzende der Ev. Kirche in Deutschland, Annette Kurschus übernommen. Sie schreibt in ihrem Grußwort:
„Gottes Name ist ein Versprechen, das sein göttliches Wesen beschreibt:
Ich bin da und werde für euch da sein. Ich lasse euch nicht im Stich. „Im Namen Gottes“:
Es ist keine Floskel, wenn wir unsere Gottesdienste so beginnen. Es sind Worte, aus denen Taten werden.
Zum Beispiel die Aktion „Beim Namen nennen“.